KURZBIOGRAPHIE
(OTTO) HERBERT FIEDLER, 1891-1962
1891 Herbert Fiedler wird am 17 September in Leipzig geboren
1910 Abitur, Nicolai-Gymnasium, Leipzig
1910 - 1912 Studium an der Königlichen Kunstakademie in Dresden,
auf den Rat Max Liebermanns und Wilhelm Trübners; lernt George Grosz kennen.
Zeichenunterricht von Robert Sterl und Richard Müller
1912 zieht (auf den Rat von Waldemar Rösler) nach Berlin. Teilt
Wohnung und Atelier mit George Grosz; erste Begegnung mit Max Beckmann
1913 - 1914 Teilnahme an der Frühjahrsausstellung der Berliner
Sezession; im April zieht Fiedler nach Paris. Lernt den Graphiker Otto Schoff
kennen; gemeinsam zeichnen sie nach Modell in der Académie Colarossi.
Bekanntschaft mit Jules Pascin, Karl Hofer und Wilhelm Uhde. Teilnahme an der
Herbstausstellung der Berliner Sezession, an der Ausstellung "Der Dôme"
Galerie Flechtheim, Düsseldorf
1914 Hedwig Jaenichen-Woermann bietet Fiedler ein Stipendium an für
ein Jahr in Paris. Deutschland erklärt Frankreich den Krieg. Fiedler muß
Paris fluchtartig verlassen, Gemälde und Tagebücher bleiben zurück.
Er kehrt nach Leipzig zurück und wird an die Ostfront geschickt
1916 Fiedler wird verwundet und aus dem Militärdienst entlassen.
Rückkehr nach Berlin; Ersatzdienstpflicht
1918 Teilnahme an der Ausstellung der Freien Sezession, Berlin. Gute
Kritik von Karl Scheffler in "Kunst und Künstler". Bekanntschaft
mit John Heartfield, Richard Hülsenbeck, Franz Wildenhain, Max Pechstein
und Bertolt Brecht
1924 - 1926 arbeitet in den Filmstudios und Ateliers der UFA
1926 - 1927 Italienreise mit dem Bildhauer Kurt Radtke
1930 - 1931 zweiter Pariser Aufenthalt. Begegnet der schweizer
Malerin Amrey Balsiger
1932 Amrey zieht zu Fiedler nach Berlin; Fiedler stellt in der Galerie
Gurlitt aus, fällt auf durch eine neue fresco-ähnliche Maltechnik
(Steinmalerei), die er zusammen mit Kurt Radtke entwickelt hat. Erneut gute
Kritik von Scheffler
1933 - 1934 Teilnahme an der Frühlings- und Herbstausstellung
der Berliner Sezession; Ausstellungsbeteiligung beim Künstlerbund, Kassel/Saarbrücken,
Verein Berliner Künstler
1934 - 1935 Auswanderung in die Niederlande; nimmt mit Hilfe von
Amrey sein Werk mit; wohnt und arbeitet im Künstlerdorf Laren; Besuch von
George Grosz
1937 Fiedler wird gesucht von der "Reichskammer der Bildende Künste"
(Mitteilungsblatt der Reichskammer der Bildende Künste, 1937)
1938 - 1939 heiratet Amrey Balsiger; Geburt der Tochter Anna Sabine
1940 Deutschland besetzt die Niederlande; die Fiedlers werden gezwungen,
nach Amsterdam umzuziehen. Trifft während des Krieges regelmäßig
Max Beckmann
1941 Fiedler wird dank dem Maler Jan Wiegers Mitglied der Künstlergruppe"De
Onafhankelijken" ( "Die Unabhängigen" )
1942 Einzelausstellung in der Galerie Pampus, Amsterdam
1944 wird eingezogen, aus Angst für Frau und Kind taucht er nicht
unter; absolviert bis Kriegsende seinen Dienst als Brückenwächter
1945 kommt nach Kriegsende ins Internierungslager; wird nach 2 Monaten
aufgrund von Fürsprachen von Malerkollegen und Widerstandsorganisationen
freigelassen. Ausstellungsverbot bis zum 1. Jan. 1946
1948 Fiedler und Amrey werden Mitglied der neu gegründeten Künstlergruppe
"De Realisten"
1949 Mitglied des "Hollandsche Aquarellistenkring" ( "Holländischer
Aquarellistenkreis" )
1953 Studienreise nach München & Murnau auf Einladung der Max
Beckmann Gesellschaft
1957 erhält die niederländische Nationalität
1961 feiert seinen 70. Geburtstag unter großer Anteilnahme von
Freunden und Presse Sandberg, Dir. Stedelijk Museum, lädt ihn zu einer
großen Retrospektive ein
1962 stirbt am 27. Februar unerwartet an einem Herzschlag; Sept.-Okt.
Gedenkausstellung im Stedelijk Museum, Amsterdam
1999 Amrey Balsiger stirbt am 23 April 1999
1936 - 1961 verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen in den
Niederlanden, Frankreich, Spanien und Ägypten
1982 - 1983 Wanderausstellung in den Niederlanden (Sammlung Frank-Fiedler):
Nijmegen, Hilversum, Zwolle, Franeker, Amsterdam (Arti et Amicitiae).
Im September 2000 wird im Singer Museum, Laren eine Retrospektive von
Herbert Fiedlers Werk zu sehen sein. Zugleich wird im Augenblick - in Zusammenarbeit
mit dem Reichsinstitut für Kunsthistorische Dokumentation, Den Haag - an
einem Bild- und Dokumentationsarchiv gearbeitet. Im Hinblick auf diese beiden
Projekte bittet der Stiftungsvorstand jeden, der Arbeiten oder Dokumente von/über
Herbert Fiedler besitzt oder Hinweise auf deren Existenz liefern kann, dies
der Stiftung mitzuteilen.